Zum 1.: Vor einigen Jahren wurde das Finnische Fremdenverkehrsamt in Deutschland sang- und klanglos geschlossen. Das Augenmerk der Verantwortlichen verlagerte sich auf die Urlauber, die aus dem Osten über die Grenze kommen: Von den Russen, die sich einen Auslandsurlaub leisten können, sind nämlich nicht wenige bereit, auch einiges an Geld auszugeben, während zum Beispiel die Deutschen tendenziell im Ruf stehen, sparsame Urlauber zu sein. Da die Russen wegen Sanktionen und eigener Wirtschaftskrise nun weniger zahlreich kommen, steckt der Tourismus in Suomi in ernsten Schwierigkeiten, weshalb sogar Touristenbüros an traditionsreichen Reisezielen von der Schließung bedroht sind.

Zum 2.: Seit man mit Billig-Fliegern für relativ wenig Geld auf andere Kontinente gelangt, hat Finnland an Attraktivität verloren, zumindest bei denjenigen, die an Finnland als Reiseland allemal schnuppern würden. Wer mit dem eigenen Auto Finnland erfahren will, muss eben eine relativ weite Anreise (mit der Fähre) in Anspruch nehmen. Die Hardcore-Fans wissen, was sie an Finnland haben, und kommen zwar nach wie vor, aber ihre Zahl ist überschaubar. Insofern ist auch der Absatz unserer Finnland-Reiseführer (abgesehen von Åland) sehr behäbig, so dass wir vorerst leider nicht an (unwirtschaftliche) Neuauflagen denken können. Also hat unser Autorenpaar die jüngsten Reisen in umfangreichen Aktualisierungen zusammengefasst, die Sie im Folgenden abrufen können.

Letzte Eintragungen am 15.08.2017

Seite 38:

Es gibt keine Finncheques mehr, die ja sowohl von mehreren Ketten als auch in privat geführten Hotels akzeptiert wurden! Die Sokos-Hotelkette offeriert »Travel & Stay Cheques« für 39 Euro (Kategorie A) oder für 53 Euro (Kategorie B) im DZ pro Person und Nacht. In 2010 gültig im Zeitraum von Juni bis September.

Seite 92 ff.:

Neues aus Mikkeli 2015: Eine kulinarische Entdeckung ist das kleine Bistro Vilee (Savilahdenkatu 11). Lokale, frische Zutaten im schönen historischen Gebäude, das als Theater von Mikkeli errichtet wurde. Unverändert zu empfehlen sind Kenkävero (siehe Seite 100), Tertin Kartano sowie Kyyhkylä (mit Stall-Galerie und Ufercafé »Rantakyyhky«, siehe Seite 95 f.). – Auch mit Cafés kann Mikkeli punkten, und das nicht nur mit der schön gelegenen Handwerkstube mit Café Raijan Aitta (siehe Seite 103). In historischem Milieu in guter Nachbarschaft zu einem Kunsthandwerk-Shop backt das Team von Café Nanda täglich frisch (Savilahdenkatu 12). Auf dem Marktplatz in Mikkeli lohnt es sich, Kahvila Wanha Maitolaituri anzusteuern. – Würzig riecht es überall: Auf der Kräuterfarm Heikkilä kann man in Düften und Kochzutaten schwelgen und sie nach Hause holen (Huhtisaarentie 3A, Rahula). Heimische Kräuter, so heißt die Web-Adresse übersetzt. – Die spinnen doch, in Hiirola. Garne, kardierte Filzwolle und Fellprodukte stammen von finnischen Lämmern bei Pirtin Kehräämö (Kehräämöntie 2).

Seite 108:

Kangasniemis Sommer-Tanzpavillon Syvälahti wurde 2012, 2013 und 2014 zum schönsten in der Region Mikkeli gewählt. Wenn das kein Grund ist, hinzufahren (Syvälahdentie 282).

Seite 108:

In Mäntyharju gibt’s bei Linkkumylly Mühlenmilieu, eine herrliche Terrassen- und Gartenanlage und dazu kulinarische Verführungen (Mouhuntie 647).

Seite 127:

Lappeenranta, Markt und mehr: In die Markthalle ist neu Säräkauppa eingezogen: Jetzt muss man nicht mehr zur Säräpirtti Kippura-sarvi nach Lemi fahren, um die delikate Lammspezialität zu kosten, sondern bekommt hier Särä im Take-away fürs Sommerhäuschen. – Fazer, die wunderbare finnische Schokoladenmarke schweizerischen Ursprungs, produziert in Lappeenranta, etwa die leckeren Marianne-Minz-Bonbons mit Schokokern, aber auch die salzigen Pantteri-Lakritze (Myllymäenkatu 29).

Seite 144 f.:

Das Stromschnellen*-Spektakel von *Imatrankoski zieht unverändert jedes Jahr tausende Besucher an: Showtime ist im Sommer täglich um 18 Uhr. Wer den Fluss Vuoksi im Winter und anders genießen möchte, bucht bei »Saimaa Adventures« eine Floating-Tour. Hinein in den wasserdichten Schutz-Anzug, und sich dann treiben lassen … (Purjekuja 1/2).

Seite 182 ff.:

Neues aus Juva 2015: Very British geht es im Gutshof Vehmaan Kartano zu. Die Chefinnen betreiben nämlich nur »Butiken på landet«, mit viel Mode im Landhausstil aus dem Insel-Reich, sondern auch das echte Tea-House Wehmais mit Teestunde, Verkauf und etwa 70 Teesorten im Angebot (Pieksämäentie 234). – Ganz finnisch dagegen kommt immer noch Vanha Kilkkilä daher. Das Garten-Café-Paradies (siehe Seiten 183 und 185) hat inzwischen einige Preise im Wettbewerb der schönsten Gärten Finnlands gewonnen! In 2015 wird passend die Sommerausstellung »Art Garden« gezeigt (Tuhkalantie 231, Nuutilanmäki).

Seite 194:

Eine der Hauptattraktionen im Saimaa-Seengebiet hat schließen müssen: das aufregende Kunstmuseum Retretti mit Ausstellungen und Veranstaltungen auch im einzigartigen unterirdischen Höhlensystem. Erst ein Kampf mit den Finanzen, dann in 2013 ein massiver Wasserschaden, der umfangreiche Renovationen nötig gemacht hätte. Die Natur beginnt bereits, sich das Areal zurückzuerobern.

Seite 195:

Das ehemalige Finlandia-Hotel ist nicht das Kruunupuisto! Es sind zwei verschiedene Gebäude!
Das Finlandia ist ein Pflegeheim und das Kruunupusto ist das Wellnesszentrum mit Hotel und großem Veranstaltungszelt mit regelmäßig stattfindenden Tango-Tanzveranstaltungen mit Live-Bands. Absolut besuchenswert meint Leserin A. Feddersen. Und Danke für ihre Aufmerksamkeit.

Seite 198:

Der betagte Saimaa-Dampfer S/S Heinävesi wird 2014 nicht auslaufen. Hoffen wir, dass sich das in absehbarer Zukunft wieder ändert…

Seite 198:

Ausflüge ab Punkaharju: Das Bauernhofmuseum im Weiler Hiukkanjoki (Hälvänmäki) hat von Mittsommer bis Ende Juli nicht (mehr) täglich, sondern nur noch an den Wochenenden geöffnet.

Seite 208 ff.:

Heinävesi: Die M/S Sergei versieht nicht nur die Valamo-Kloster-Rundkurse, sondern fährt seit 2015 auch von Karvio nach Heinävesi und Kermajärvi. – Die Keramikfabrik Kermansavi hat leider ihre Geschäfte aufgegeben – lediglich im Ofensegment ist sie in »Tulikivi« aufgegangen, ihr Geschirr dagegen gibt es gar nicht mehr. Dafür kann man nun eine kleine Keramik-Werkstatt in Heinävesi besuchen: Karin Keitel arbeitet unter dem Namen und Label Inkariikka; Schalen, Becher und Blumen gehören unter anderem zu ihrem Sortiment (Kermanrannantie 9).

Seite 214 ff.:

Neues aus Varkaus in Seenfinnland 2015: Neben Kanutouren und Ausflugsbooten gibt es weitere besondere Angebote. So kann man auf Anfrage oder als Gruppe eine Dampferfahrt auf der »Warkaus VII« machen; im Schlepp die schwimmende Sauna Eija (Tel. 00358-40-7412200)! Oder man nutzt ökologisch korrekt das Elektroboot »Lady of the Lake«, gern auch mit Ziehharmonika-Spiel an Bord, zu Rundfahrten durch die umliegenden Nationalparks, in die ein Motorboot ja nicht hinein darf. – Störzucht in Varkaus! »CarelianCaviar« verschickt das schwarze Gold nach ganz Europa; man bekommt es aber auch im »K-Citymarket« in der Relanderinkatu 30 (oder in Savonlinna am Marktplatz bei »Kalastajankoju«) und natürlich in diversen Restaurants.

Seite 220 ff.:

In einem kleinen Ort der Gemeinde Joroinen, in Kaitainen, steht die veritable orthodoxe Kirche des Heiligen Georgios ganz aus dunklem Holz in karelisch-russischem Baustil. Schnitzereien, das Schindelwerk des Zwiebeltürmchens, prachtvolle Ikonostase und Atmosphäre der Wallfahrtskirche lassen staunen. Wer Glück hat, kann sich einer Gruppe zur Besichtigung anschließen; zu solchen Anlässen ist auch das Kirchencafé im Sommer (mit Honigverkauf, Kaitaistentie 345) geöffnet.

Seite 226 ff.:

Kuopio: Wahrscheinlich Europas erstes Mumin Pfannkuchen-Café (alles von Interieur bis Geschirr dekoriert mit den netten breitmäuligen Figuren, die Tove Jansson schuf) gehört zum Kaufhaus »Carlson« (Kauppakatu 36).

Seite 252 ff.:

Neues aus Joensuu 2015: Man könnte meinen, Joensuu wolle zur Stadt der Brücken avancieren! Gleich zwei neue über den Pielisjoki gibt es, eine Fußgängerbrücke nahe der Papinkatu und eine Auto-Überfahrt in Verlängerung der Kettuvaarantie. – Als neue Unterkunft empfiehlt sich das Hotel Niittyranta in Niittylahti bei Pyhäselkä (Vallesmannintie 12). – Das Kulturzentrum Ullakko im kleinen Tuupovaara nahe Joensuu (siehe Seite 264) entwickelt sich immer mehr zu einer respektablen Stätte kunstvoller Handwerkstradition. Neben Ausstellungen und Konzerten residiert hier nach wie vor der Meister karelischer Schuhe, Martti Koljonen; hinzu kommen Birkenrinden-Körbe und -Kopfbedeckungen von Martti Hassinen ebenso wie Erkki Hovis Schnitzarbeiten, Laila Tanninens Schmuck in Glas, Stein und Spitze und Textiles aus der Hand Hannele Rusilas (Onnelankuja 5).

Seite 265 ff.:

Im alten Flößerdorf Puhos tut sich etwas, gibt es gleich zwei neue kulinarische Stationen (aus einer Hand und Küche): Koivikon Kievari serviert ein fulminantes karelisches Buffet täglich von 11 bis 17 Uhr (Koivikontie 8). Nur im Sommer kann man an Bord der M/S Pyhäjärvi am Speicherufer in Puhos ab 16 bis 22 Uhr (Fr-So schon ab 12) lecker speisen und trinken.

Seite 276 ff.:

Das stillgelegte Kupferbergwerk Vanha Kaivos ist nach wie vor ein populäres Ausflugsziel. Für kleine Besucher umfasst das Kinderbergwerk als großer Abenteuer-Spielplatz Indoor- wie Außenanlage, Kletterlandschaft, Kartbahn, Sand-Bagger, Labyrinth, Tunnel und mehr, zum Teil simulierend, wie es im Berg so zugeht … (Kaivosmiehenpolku 2).

Seite 292 ff.:

Neues am Pielinen 2015: Das Soi-Musikfestival steht sehr im Zeichen von Jean Sibelius, dessen 150. Geburtstag gefeiert wird! An verschiedenen Spielorten von Lieksa bis Joensuu gibt es Meisterliches zu hören, begleitet von Veranstaltungen und Ausstellungen.

Seite 294 ff.:

Unterkünfte in Koli: Am Koli ist das Wellness-Fieber ausgebrochen. So verfügt das bekannte »Break Sokos Hotel Koli« (siehe Seite 294) über eine feine Spa-Abteilung mit tollem Blick (»Koli Relax Spa«, Ylä Kolintie 39. Und ein Stück weiter unterhalb nicht weit vom Hafen ist kürzlich ein weiterer Verwöhntempel in russischer Hand fertig gestellt: »Koli Spa Lotus« (Pikku-purnu). – Auf dem Mattila-Hof in Koli kann man nicht nur übernachten, sondern auch im Café entspannen, eine Sauna mieten oder an einer der geführten Touren teilnehmen, etwa einem samstäglichen Ausflug zur leckeren Wildkräuter-Suche (Ylä-Kolintie 12B).

Seite 301 ff.:

In Nurmes gehören betagte Lokomotiven nicht zum alten Eisen: Dampfloks und Waggons werden im Sommer für Fahrten mit der Museumsbahn eingesetzt. Zu Terminen und Konditionen informiert »Höyryraide Oy« (Tel. 00358-400-845466).

Seite 314:

Eva Ryynänens Studio in Vuonislahti bei Lieksa ist seit 2013 in der Obhut des Freilichtmuseums Pielinen, das den 100. Geburtstag der Bildhauerin 2015 mit einer Sonderausstellung feiert. Auch Stücke aus Privatbesitz, die sonst nicht zu sehen sind, werden gezeigt. Eva Ryynänen hat über 500 Skulpturen geschaffen!

Seite 311:

Das Haus des Bärenjägers ist geschlossen, Väinö Heikkinen 2011 verstorben.

Seite 315 ff.:

Im August, wenn die Blaubeeren reifen, ist es Zeit für das alljährliche Blueberry Hill Jazz & Blues Festival in Ilomantsi. Viel Finnisches erklingt an zwei Tagen im Dorf Maukkula am Blaubeerhügel Mustikkamäki (Toukka-ahontie 9 A-B).

Seite 322:

Für den Ausflug zum östlichsten Punkt der Festland-EU in Virmajärvi / Hattuvaara ist inzwischen keine Erlaubnis für das Betreten der Grenzzone mehr erforderlich. An anderen Orten aber darf man sich im Grenzgebiet nach wie vor nicht ohne Bescheinigung auf entsprechenden Antrag hin bewegen.